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Experimentell und begeistert lernen

Volksbank Main-Tauber übergab Matthias-Grünewald-Gymnasium Materialien zur Stärkung der Digitalkompetenz
Die Digitalisierung am Matthias-Grünewald-Gymnasium schreitet voran. Möglich machen es Unterrichtsmaterialien im Wert von 10 000 Euro. Die Volksbank Main-Tauber hat sie über die Initiative VR-digication zur Verfügung gestellt. Jetzt war die Übergabe. VR-digication ist eine Initiative von Volks- und Raiffeisenbanken und weiteren Förderern aus dem genossenschaftlichen Verbund. Ziel ist es, Schulen in Deutschland zu hochwertigem Mint-Equipment und Makerspaces zu verhelfen. Sie sollen Lehrkräften, vor aber allem Kindern und Jugendlichen, ein experimentelles, begeisterndes Lehren und Lernen ermöglichen.

„Unsere wirtschaftliche Zukunft ist in Gefahr, denn es mangelt uns seit vielen Jahren an gut ausgebildeten Nachwuchskräften“, erklärte Michael Schneider. Der Volksbank-Vorstandsvorsitzende kam zusammen mit Ausbildungsleiter Tim Euler an das Matthias-Grünewald-Gymnasium.

Schneider nannte das Projekt VR-digication einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung. Seine Sorge: „Wo im europäischen Ausland Schüler bereits zum Experimentieren und Forschen befähigt werden und darüber wichtige Zukunftskompetenzen erwerben, verpassen wir in Deutschland an einem der neuralgischsten Punkte im Wirtschaftssystem den Anschluss.“ Das MGG sah Michael Schneider auf einem guten Weg. Erst Anfang des Jahres hat das Gymnasium zum wiederholten Mal die Auszeichnungen „Digitale Schule“ und „Mint-freundliche Schule“ bekommen. „Das MGG ist bestrebt, die Digitalisierung voranzutreiben, um Schülern wichtige Kompetenzen zu vermitteln“, lobte Schneider. Mit VR-digication wolle man diese zukunftsweisenden Bemühungen unterstützen.

In dem Förderpaket im Wert von 10 000 Euro sind neben einem 3D-Drucker auch mBots und Arduino-Materialien enthalten. Ein mBot ist ein Roboter-Bausatz, der aus einem Aluminium-Chassis, verschiedenen Sensoren und elektronischen Bauteilen besteht. Arduino ist eine Plattform für Elektronik- und Mikrocontroller-Projekte. Diese Plattform umfasst zum einen die Arduino Elektronik-Hardware-Boards und zum anderen die Arduino-Software, mit deren Hilfe die Boards programmiert werden können.

„Mit den Materialien werden Praxisnähe und Anwendungsorientierung im Mint-Unterricht gestärkt“, freute sich Oberstudiendirektor Sebastian Link. Der Schulleiter wies darauf hin, dass durch die großzügige Spende Interessen von Schülern aller Altersstufen bedient werden können. „Wir haben Unterrichtmaterialien angeschafft, die einen kindgerechten Einstieg in die Grundlage des Programmierens ermöglichen, und Profigeräte, die in der Mittel- und Oberstufe zur 3D-Modellierung eingesetzt werden können.“

Von den vielen Einsatzmöglichkeiten zeigte sich auch Studienrat Nicolas Betzel begeistert. „Es ist wichtig, Schülern zunehmend naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse und Fertigkeiten zu vermitteln“, betonte der Mathematik- und Physiklehrer. In der Unterstufe bekommen die Schüler nach Betzels Angaben die Möglichkeit, spielerisch autonom fahrende Fahrzeuge zu bauen und zu programmieren.

Die Programmierkenntnisse könnten dann ab Klasse 7 vertieft werden. Im NWT-Unterricht und der Robotik-AG ab Klasse 8 seien die neuen Materialien geeignet, eine Programmiersprache wie C++ zu lernen, Algorithmen zu entwickeln sowie Kenntnisse der Signal- und Datenverarbeitung zu erlangen. Über den Einsatz des 3D-Druckers hat Betzel sich auch schon Gedanken gemacht. „Schüler ab Klasse 10, die später ein Ingenieurstudium anstreben, können in der Robotik-AG Erfahrungen in CAD sammeln.“ Das Gerät erlaube es zudem, im Sinne der Nachhaltigkeit, defekte Gegenstände aus Kunststoff in der Schule nachzudrucken. Da der Drucker lasern oder fräsen kann, sei er auch im NWT-Unterricht einsetzbar, um Bauteile zu erzeugen.

Erste Erfahrungen mit den digitalen Unterrichtsmaterialien hat der stellvertretende Schülersprecher Daniel Winkler gesammelt. Er war positiv beeindruckt. „Mit den neuen Geräten können wir die im Physik-Grundkurs besprochenen Themen praktisch umsetzen“, erklärte der Elftklässler. Der theoretische Unterricht werde so aufgelockert und bekomme mehr Abwechslung.